DidakTIPPs

In diesem Blog informieren wir Sie über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Hochschuldidaktik.

"Gute Lehre" - ist doch ganz einfach... Wirklich?

Beem, André [abeemxxx] - 5. Aug 2024, 09:46

Was macht "Gute Lehre" aus? Was so einfach klingt, ist bei näherer Betrachtung gar nicht so einfach zu beschreiben. Um die Lehre an der HGU weiter zu optimieren, widmet sich im die AG Lehrentwicklung und Didaktik unter anderem diesem spannenden Thema. Gute Ansätze, um sich diesem Thema zielführend anzunähern, bietet unter anderem das Kompetenz-Modell der TUM .

Nachfolgend sind die einzelnen Kompetenzkategorien und Kompetenzen der TUM in überarbeiteter Form aufgelistet:

  • Sie wenden Lerntheorien in ihren Lehrveranstaltungen an
  • Sie beziehen Vorwissen, Interessen und Feedback der Studierenden in ihre Lehrveranstaltungsplanung ein
  • Sie vermitteln neben Fach- auch Handlungs- und Problemlösungskompetenzen
  • Sie stimmen Lernziele, Lehr-/Lernmethoden und Prüfungsformate aufeinander ab
  • Sie können geeignete Maßnahmen ergreifen, um Lernwiderstände aufzulösen
  • Sie schaffen in ihrer Lehrveranstaltung Raum für Reaktivierung von bereits erworbenen Wissen und zur Verarbeitung neuer Informationen
  • Sie agieren als Lernbegleiter:in und haben regelmäßigen persönlichen Kontakt mit den Studierenden
  • Sie können ihre Lehrmethoden auf die Heterogenität ihrer Studierenden anpassen
  • Sie zeigen ihren Studierenden verschiedene Lernmodelle auf und helfen ihnen diese umzusetzen
  • Sie sind in der Lage, messbare Lernziele zu formulieren
  • Sie entwickeln Lehrstrategien, die den Lernprozess der Studierenden optimal fördern
  • Sie konzipieren Präsenzveranstaltungen indem sie Inhalte auswählen, die an das Vorwissen der Studierenden anknüpfen und eine Balance zwischen Erklärungen, Beispielen und Hintergrundinfos aufweisen
  • Sie konzipieren Präsenzveranstaltungen in denen die Aufmerksamkeitspanne der Studierenden durch eine Mischung von Input, Impulsen sowie eigenständiger vertiefender Reflexion gefördert wird
  • Sie konzipieren Präsenzveranstaltungen, in denen sie interaktive und dialogische Lehrmethoden und Medien einsetzen
  • Sie schaffen Anreize zum Selbstlernen der Studierenden
  • Sie sind in der Lage, Lernmaterialien zu erstellen, die wiederverwendbar und flexibel in verschiedenen Kontexten anwendbar sind
  • Sie konzipieren Prüfungen, die in Form und Durchführung dem Gesamtkonzept der Lehrveranstaltung entsprechen
  • Sie konzipieren Prüfungen, die Prüfungsaufgaben auf verschiedenen Schwierigkeitsniveaus beinhalten
  • Sie konzipieren Prüfungen, die das vertiefte Verständnis von Lerninhalten fördern
  • Sie greifen die Interessen und Bedürfnisse der Studierenden in die Gestaltung der Lehrveranstaltung auf
  • Sie versehen Inputeinheiten auch mit dialogisch ausgerichteter Kommunikation
  • Sie setzen Erklärungs- und Motivationsimpulse bspw. durch Setzen konkreter und herausfordernder Ziele sowie Lob und Ermutigung
  • Sie können die ausgewählten Medien sicher anwenden/bedienen
  • Sie können ihren Moderationsstil der Zielgruppe, der Zielsetzung, der Situation und auch der eigenen Stimmungslage entsprechend flexibel anpassen
  • Sie können nicht nur die Ergebnisse sondern auch den Arbeitsprozess und die Dynamik von studentischen Gruppenarbeiten beurteilen
  • Sie können Bedarfe der Studierenden im Dialog konkretisieren und zeigen Lösungsansätze auf
  • Sie sind in der Lage, motivierend auf den studentischen Lernprozess einzuwirken
  • Sie sind in der Lage, Prüfungsgespräche zu führen, die durch Struktur und Ablauf eine faire und vergleichbare Beurteilung der studentischen Leistung ermöglichen
  • Sie sind in der Lage, Prüfungen durchzuführen, die in Bezug auf die Rahmenbedingungen ein Höchstmaß an Testfairness gewährleisten
  • Sie sind in der Lage, Prüfungen durchzuführen und zu bewerten, in denen sie objektive und transparente Kriterien zur Beurteilung heranziehen
  • Sie nutzen ihr Kontextwissen, um Zeitslots, Räume und Raumausstattung zu organisieren
  • Sie setzen ihre didaktische Infrastruktur (z.B. Lernplattformen, Chatforen, Kommunikationskanäle) sowohl zur Unterstützung der Präsenzlehre als auch der Selbstlernphasen ein
  • Sie unterstützen ihre studentischen Hilfskräfte in organisatorischen, fachlichen und didaktischen Fragen
  • Sie setzen ihr Netzwerk von Expert:innen in der Lehre ein
  • Sie nutzen das Feedback von Studierenden und Lehrenden zu ihrer Lehre, um die eigene Lehrveranstaltung weiterzuentwickeln
  • Sie holen aktiv Feedback ein und können Beziehungs- und Sachebene trennen
  • Sie nutzen die Lehre zur eigenen fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung
  • Sie verfügen über Lösungs- und Delegationsstrategien, um flexibel auf unvorhersehbare Störfaktoren innerhalb des Lehr- Lernsettings zu reagieren

Generell lassen sich die Faktoren, die gute Lehre beeinflussen in personenbezogene Eigenschaften der Lehrenden und externe oder strukturelle Vorgaben und Vorbedingungen gliedern. Die personenbezogenen Eigenschaften werden in vier Kategorien gegliedert:

  • Lehrpersönlichkeit
  • Didaktik
  • Praxisbezug
  • Organisation und Lehrmaterialien

Um einen möglichst weitgreifenden Blick auf das Thema zu bekommen, möchten wir Sie bitten, an dieser Umfrage teilzunehmen und ihre Meinung und Ideen zum Thema "Gute Lehre" mit uns zu teilen. Die Teilnahme ist anonym und jeder ist herzlich eingeladen mitzumachen. Egal ob sie aktuell lehren oder lernen - mit Sicherheit kann jeder auf persönliche Erfahrungen im Lehrkontext zurückgreifen.


Bisher wurde noch kein Kommentar abgegeben.